Lauflicht

Lauflicht
Status: finished
Autor: olt

Manchmal fällt uns ein Projekt auch einfach in den Schoß. So wie dieses Lauflicht aus 192×14 LEDs. Das Gerät gehört einem Freund des Vereins, der aber gerade wenig Zeit und Muße hat, sich der Herausforderung zu stellen, das gute Stück zu programmieren und somit wieder nutzbar zu machen. Denn dummer Weise fehlt die zur Programmierung notwendige proprietäre Tastatur zu diesem über 30 Jahre alten Schätzchen. Also hat er es uns in der Hoffnung vorbeigebracht, dass sich bei uns jemand finden würde, der Lust auf diese Herausforderung hat.

Lauflicht

Hardware die nicht funktioniert oder von der niemand weiß wie sie funktioniert und dann auch noch mit blinkenden LEDs.

CHALLENGE ACCEPTED!

Diesmal wurden unsere Spezialexperten für alte Hardware schwer gefordert. Es gab keine Handbücher und auch das vorhandene Typenschild verriet uns nur, dass die Hardware das letzte mal 1985 gewartet wurde. Es musste also alles selbst herausgefunden werden. Gesagt getan. Das Gehäuse wurde aufgeschraubt, der Controler teilweise ausgebaut mit einem Logic Analyser verbunden und die zuletzt einprogrammierte Animation durchlaufen gelasssen. Der Logic Analyser hat dabei die Signale aufgezeichnet, die an den Controler geschickt wurden. Dadurch war es möglich, die einzelnen Kommandos nachträglich genau auszuwerten. Leider ist es natürlich nicht so, dass einem die Geräte sagen, was warum wann gerade getan wird. Also starrt man manchmal mehrere Stunden auf solche Kurven wie in dem Bild.

Logic Analyzer

Man überlegt, warum gerade an dieser Stelle jetzt gerade Strom an oder aus gestellt wird, verrennt sich von einer in die nächste Theorie, weiß irgendwann nicht mehr, warum man die letzte wieder verworfen hat. Schließlich kommt man auf die selbe Idee zwei oder drei mal und ist am Ende soweit für den Tag Schluss zu machen, um es am nächsten Tag erneut zu probieren.

Und an dieser Stelle hat sich das Konzept Hackerspace voll ausgezahlt; es passierte, was passieren soll: Jemand, der bisher völlig unbeteiligt war, lief vorbei warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm sagt etwas wie “Sieht für mich aus wie eine Binäreadressierung”. “HEUREKA!” genau das war’s. Jede LED der ersten Spalte wird mit einer Zahl zwischen 0 und 13 in Binärdarstellung angesprochen, dann wird sie entweder auf an oder aus gestellt und, wenn man damit fertig ist, werden alle Spalten eins weiter geschoben. Danach wird die neue letzte Spalte bearbeitet. Dies geschieht so schnell, dass es am Ende wie eine flüssige Animation aussieht. Mittlerweile können wir also unsere eigenen Animationen abspielen. Und wie üblich, wenn wir sich bewegende LEDs haben, wollen wir auch damit spielen: Der nächste Schritt ist also die Implementierung eines Jump-and-Runs à la Super Mario auf 192×14 LEDs. Mal gucken wie schnell das fertig ist. Und wenn wir spielen können, freuen wir uns natürlich über neue Gegner, die versuchen, unsere High-Scores zu knacken.